In der Fak. f. Geschichtswissenschaft / Philosophie / Theologie ist die folgende Position zu besetzen:
Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) im DFG-Forschungsprojekt "Vom schönen Schein zum Funktionsersatz"
Die Forschungsstelle ist Teil eines von der DFG geförderten Forschungsprojekts, das an der Abteilung Geschichtswissenschaft durchgeführt wird. Es befasst sich mit Innovationen in der Prothetik während des Ersten Weltkrieges in Deutschland, wobei wissenschafts-, technik- und medizinhistorische Perspektiven integriert und körper- und geschlechtergeschichtliche Fragestellungen einbezogen werden. Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Tatsache, dass prothetische Hilfsmittel schon immer zur Überwindung körperlicher Beeinträchtigungen dienten, in ihrer Geschichte aber lange eher der schöne Schein als ihre Funktionalität zählten. Der Paradigmenwechsel in der Prothetik, so die These des Projekts, hat mit den besonderen gesellschaftlichen Bedingungen und Folgen des Ersten Weltkrieges zu tun. In Deutschland, wo die berufliche Rehabilitation der Schwerverwundeten bereits im ersten Kriegswinter zur nationalen Aufgabe erklärt wurde und nach Kriegsende mindestens 60.000 amputierte Männer zu versorgen waren, verschob sich die Perspektive von der Singularität des Einzelfalls zum gesellschaftlichen Massenphänomen und rückte damit die Funktionalität des Körperersatzes gegenüber ästhetischen Erwägungen in das Interesse von Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Die kriegsbedingte Innovationskultur der Prothetik wird im Projekt am Beispiel der Erfindung, Herstellung und Nutzung des sogenannten Arbeitsarms untersucht, an dem sich Verschiebungen im modernen Körperbild zeigen, die unser Verständnis von Behinderung und Normalität bis heute prägen.
- Forschungsaufgaben (95 %):
- eigenständige Tiefenerschließung von Archivbefunden im Kontext des oben beschriebenes Projekts
- eigenständige wissenschaftliche Recherchen und Publikationen von Projektergebnissen
- sonstige Aufgaben (5 %):
- aktive Beteiligung an Kooperationen innerhalb des Projekts und an wissenschaftlichen Aktivitäten der Abt. Geschichtswissenschaft
Die Beschäftigung ist der wissenschaftlichen Qualifizierung förderlich.
- Vergütung nach E13 TV-L
- befristet auf 20 Monate (§ 2 Abs. 1 Satz 1 WissZeitVG; entsprechend den Vorgaben des WissZeitVG und des Vertrages über gute Beschäftigungsbedingungen kann sich im Einzelfall eine abweichende Vertragslaufzeit ergeben)
- Vollzeit
- interne und externe Fortbildungsmöglichkeiten
- Vielzahl von Gesundheits-, Beratungs- und Präventionsangeboten
- Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- gute Verkehrsanbindung
- betriebliche Zusatzversorgung (VBL)
- kollegiale Zusammenarbeit
- offene und angenehme Arbeitsatmosphäre
- spannende und abwechslungsreiche Tätigkeiten
- vielfältige Angebote (Mensa, Cafeteria, Restaurants, Uni-Shop, Geldautomaten etc.)
- abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium der Geschichtswissenschaft (z.B. Master oder vergleichbar) mit mindestens der Note 1,4
- ausgewiesener Forschungsschwerpunkt in der Gesellschafts- und Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts
- ausgewiesene Vertrautheit mit geschlechter- und körperhistorischen Forschungsperspektiven
- ausgewiesene Kompetenzen in der Recherche, Transkription und wissenschaftlichen Erschließung von Archivakten und Egodokumenten
- ausgeprägte Befähigung zu selbstständiger Forschung
- Erfahrungen in der Ko-Autorschaft von wissenschaftlichen Publikationen
- angemessene Beherrschung der englischen Sprache in Wort und Schrift
- Kommunikationsfähigkeit
- Zuverlässigkeit
- selbstständige und eigenverantwortliche Arbeitsweise
- gute Organisations- und Koordinationsfähigkeit
- kooperativer und teamorientierter Arbeitsstil
- Interesse und Bereitschaft zur Mitarbeit in einem Forschungsprojekt
- Erfahrungen im Lektorat und der Redaktion wissenschaftlicher Publikationen
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Bewerbungsfrist: 04.09.2025